»Zurück
Gedenkpolitik und Rechtsextremismus
Leverkusen, 27.04.2007
+++ Brief an alle Ratsfraktionen und lokalen Medien +++
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Kulturausbesserungswerk hat auf seiner gestrigen Plenumssitzung
entschieden, den Bürgerantrag der Kulturvereinigung Leverkusen e.V.
zu unterstützen. Anbei dokumentieren wir noch mal den Antrag und
würden uns freuen, wenn Sie in diesem Sinne tätig werden könnten.
Wir sind der Überzeugung, dass dem erstarkenden Rechtsextremismus
und alltäglichem Rassismus nicht mit einfachen Lösungen entgegengetreten
werden kann. Die von der Kulturvereinigung eingebrachten Anregungen
zur Intensivierung der Bildungsarbeit und des öffentlichen Gedenkens
sind - neben dem entschiedenen Protest bei Nazi-Demonstrationen in
Leverkusen - wichtige Bausteine zur Eindämmung dieser Problematik.
Mit freundlichen Grüßen,
AG Öffentlichkeit,
KULTURAUSBESSERUNGSWERK (KAW)
- Autonomes Zentrum für Kultur und Politik -
Kolberger Str.95A
51381 Leverkusen
mail: info@kulturausbesserungswerk.de
internet: www.kulturausbesserungswerk.de
***
Bürgerantrag
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen !
Die Kulturvereinigung Leverkusen e.V. stellt nachfolgenden
Bürgerantrag und bittet diesen anzunehmen:
* In dem von der CDU vorgeschlagenen Museum im Wasserturm am
ehemaligen Bahnausbesserungswerk in Opladen (der Vorschlag findet
unsere Unterstützung), wird auch an die Geschichte des Widerstandes der Reichsbahnarbeiter gegen den Faschismus erinnert und eine Gedenktafel
angebracht.
* Vor dem Hause des am 13.April 1945 in der Wenzelnberg-Schlucht
bei Langenfeld von den Nazis ermordeten Theodor Schmidt auf der Heidehöhe
sollte ein Stolperstein durch den Kölner Künstler Günter Demnig verlegt
werden. Die Kosten von 100 Euro sollten durch die Stadt getragen werden.
* Vor dem Hause des Antifaschisten, langjährigen Stadtverordneten,
Landtags- und Reichstagsabgeordneten Fritz Schulte auf der Myliusstraße 54
wird eine Gedenktafel angebracht.
* Im Zusammenhang mit den Erneuerungsarbeiten im Stadtteil Alkenrath
wird das dortige Widerstandsdenkmal instand gesetzt und Informationstafeln aufgestellt, die über das Denkmal und über die Gründe dafür informieren.
Neben diesen historisch motivierten Forderungen sollten der Rat und die Verwaltung
der Stadt Leverkusen Maßnahmen festlegen, die im Sinne der Bestimmungen des
Grundgesetzes, der Landesverfassung von NRW, jegliche fremdenfeindliche,
neonazistische und geschichtsrevisonistischen Aktivitäten unterbindet.
Schulen, Jugendverbände und Initiativen, die sich mit der Geschichte im Faschismus
befassen und daraus abgeleitet gegen heutige neonazistischen Tendenzen aktiv sind,
sind zu unterstützen. Der im vergangenen Jahr angenommene Bürgerantrag über
die Ehrung des antifaschistischen Künstlers Carl Lauterbach muss umgesetzt werden.
Die Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Nazis in der Wenzelnberg-Schlucht
muss einen größeren Stellenwert in der Öffentlichkeit Leverkusens eingeräumt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Kulturvereinigung Leverkusen e.V.
i. A. Horst Wilhems, Vorsitzender
*** Nachtrag 3.Mai 2007 ***
Der "Ausschuss für Anregungen und Beschwerden" wird sich in seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 14.06.07, um 16.00 Uhr im Verwaltungsgebäude in Opladen, Goetheplatz, 1. OG, Raum 105, mit der Angelegenheit befassen.
|