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Kampagne 2004: Kultur vom Abstellgleis holen!
Gegen Illegalisierung von Kultur-und Jugendarbeit!

Seit 2001 gibt es in Leverkusen das Kulturausbesserungswerk.
Aus einer leerstehenden Ruine mitten auf einer Müllhalde haben wir ein sehr lebendiges Zentrum geschaffen.
In den ersten beiden Jahren war auch um uns herum noch Leben im Bahnausbesserungswerk Opladen.
Angefangen haben wir mit vielen engagierten Menschen, Gruppen und Initiativen aus den verschiedensten Zusammenhängen, Generationen und Kulturen und fanden immer mehr heraus, was wir gemeinsam haben.
Wir wollen ein offenes, autonomes Zentrum in dem alles und jedeR seinen Platz finden kann.



Zusammen arbeiten und diskutieren, kochen und tanzen, Theaterspielen, Literatur vorlesen, leise sein, laut sein. Ein Freiraum, in dem jeder und jede selbstbestimmt ausprobieren kann, was Spaß und Sinn macht, ein Haus, in dem mensch sich gegenseitig hilft und voneinander lernt. Ein Zentrum, dass durch faire Preise Allen ermöglicht an Kultur, Freizeit und Bildung teilhaben zu können, ein Zentrum, dass sich der zunehmenden Kommerzialisierung und Privatisierung entzieht und sich gegen Sozialabbau und Kürzungen im öffentlichen Bereich, gegen vermeintliche Reformen der Neuen Mitte wehrt.
Solidarität heisst für einander da sein.

Von Anfang an gab es Parties und Kulturveranstaltungen auf unserer Baustelle. Kammermusik im Duett mit dem Pressluft- hammer, Baustellenlesungen, Kabarett und Theater, Gespräche mit Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung und historische Ausstellungen, Solidaritätsaktionen mit den BahnarbeiterInnen und vieles mehr.
Auch Antifaschismus und die aktive Arbeit gegen Krieg und Repression besitzen einen hohen Stellenwert in unserem Haus. Mit dem Flüchtlingsrat befindet sich eine Beratungsstelle in unserem Haus, die täglich Flüchtlinge berät und interkulturelle Veran-staltungen organisiert. Unsere BesucherInnen wurden mehr. Die Menschen, die das Zentrum aktiv mit aufbauen wollen auch.

Bremsklotz: Bürokratie! Endstation:Verwaltung!

Auf der politischen Ebene hatten und haben wir es nicht einfach.
Wir waren zwar die einzigen, die in der großzügig dimensionierten 'Perspektivenwerkstatt' für das Opladener Bahngelände eine Perspektive fanden, die wir selbst auch noch erleben würden. Aber vielleicht gerade deshalb wurden wir erst mal weggeplant.
Die Machbarkeitsstudie, die Ergebnisse der Perspektivenwerkstatt in konkrete Stadtplanung umsetzen sollte, hatte uns 'vergessen'. Aber: Ein Kulturausbesserungswerk kann auch so was ausbessern. Seit Dezember 2003 sind wir laut Beschluss des Stadtrats Teil dieser Machbarkeitsstudie und unsere ferne Zukunft ist real geworden. Trotz öffentlicher Zustimmung für unser Projekt von allen parteipolitischen Fraktionen wird unsere Gegenwart jedoch Tag für Tag aufs Neue zu verhindern gesucht. Vollmundig wurden wir vom Leiter des Leverkusener Bauamts für illegal erklärt. Mitten in einem laufenden Kulturbetrieb, der seinesgleichen sucht in dieser Stadt. Ohne Geld, ohne Konzern im Hintergrund, haben wir bis zu 15 Veranstaltungen im Monat organisiert.

Und immer wieder samstags neue Fensterscheiben eingesetzt, Wände trocken gelegt, Blumen gepflanzt. Wir müssen Miete für dieses Zentrum bezahlen, obwohl wir gemeinnützig und anerkannter Träger der freien Jugendarbeit sind, obwohl wir mit unserer Kulturarbeit jede Woche aufs Neue dazu beitragen, Leverkusen lebenswert zu machen, obwohl es bei landesweiten Treffen soziokultureller Zentren ganz schön peinlich ist, die Einzigen zu sein, die nicht von ihrer Stadt unterstützt werden.
Aber die Peinlichkeit würden wir noch eine ganze Weile ertragen, wenn wir denn Veranstaltungen machen dürften, die es uns ermöglichen würden, diese Miete zu bezahlen. Die Hälfte bringen unsere UnterstützerInnen auf, die Genossenschaftsideen nicht altmodisch finden und uns mit kleinen monatlichen Beiträgen fördern.
Aber die andere Hälfte?
Seit Februar 2004 sind uns vom Bauaufsichtsamt der Stadt Leverkusen sämtliche Sonder- genehmigungen gestrichen, alle Veranstaltungen verboten. Statt uns eine Schneise durch den Dschungel der Bürokratie zu schlagen, blockiert uns das Planungsamt der Stadt Leverkusen mit ständig neuen Auflagen, deren Sinn selbst von übergeordneten Behörden stark angezweifelt wird.
Verhinderungstaktik oder bürokratische Kleingeistigkeit? Wir wissen es nicht. Das muss sich ändern und zwar schnell !!
Kulturausbesserungswerk jetzt!

INNEN:STADT:AKTION
Kommt zu unserer Kundgebung am 15.Mai 2004 in Opladen!
Ab 11Uhr, Fußgängerzone/Aloysius-Kapelle
Mit Theater, Musik, Infoständen und vielem me

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